Kurventechnik III

Es gibt Kurven die ganz spezifische Unterschiede aufweisen.
Man redet von der gedrückten oder von der gesteuerten Kurve.
Die gedrückte Kurve ist die ganz normale Kurve, welche mit einer Geschwindigkeit ab ca. 7 km/h gefahren wird. Gut zu vergleichen mit einer Kurve auf der Strasse mit dem Rennrad. Bei diesen ist die Technik wie in Kurventechnik 2 beschrieben zutreffend. Sie werden je schneller sie gefahren werden, mit mehr Druck auf dem Lenker und dem Pedal gefahren. Dazu kommt die Schräglage. Hier unterscheidet sich Strassenrad und MTB deutlich. Auf der Strasse geht der Körper mit dem Velo in die Kurve hinein. Ein kleines rutschen mit dem Gesäss auf dem Sattel in die Kurve hinein bringt noch mehr Sicherheit. Auf dem MTB ist es gerade umgekehrt. Der Oberkörper bleibt über dem Bike und das Bike wird aktiv in Schräglage, also in die Kurve gelegt.

Eine typisch gesteuerte Kurve ist die Serpentine (Nur im Gelände). Serpentinen werden selten über 7km/h gefahren, da sie meist zu eng und zu steil und oft verblockt oder mit Stufen versehen sind.
Bei diesen Kurven gilt nicht das äussere Pedal mit Druck ganz unten zu fahren und Druck auf der Lenkerinnenseite auszuüben. Bei dieser geringen Geschwindigkeit bringt das nicht viel. Vielmehr ist es hier wichtig, um den Lenker möglichst stark einschlagen zu können, dem Oberkörper eine möglichst grosse Bewegungsfreiheit zu bieten. Deshalb gilt hier, den Kurven inneren Fuss möglichst weit hinten zu halten, respektive den äusseren ganz vorne. Die 9 und 3 Uhr Stellung.
So gibt man dem Oberkörper Platz die Bewegung mitzugehen.
Steuern: um eine Serpentine fahren zu können, muss man auf einem flachen Platz mit vollem Lenkereinschlag einen Kreis auf beide Seiten fahren können. Voller Einschlag bedeutet, das Vorderrad fast rechtwinklig zum Bike einzuschlagen. Erst wenn diese Übung sitzend und stehend, in kleinem Gang eingeübt ist, kann man eine Serpentine sicher fahren.
Übung dazu: Auf einem Auto-Parkplatz mit markierten Feldern in einem solchen Feld erst einen Kreis auf beide Seiten üben, ohne das Feld zu verlassen oder die Markierungen zu überfahren. Anschliessend eine acht fahren. Dabei darauf achten, dass kontinuierlich vorwärts pedaliert wird. Sitzend beginnen, stehend ist es schwieriger. Das Feld noch kleiner machen.

Diese beiden Kurven sind die typischsten. Nun gilt es, je nach Kurve, die beiden Techniken miteinander zu mischen. Weniger Druck, dafür mehr Einschlag oder mehr Schräglage oder umgekehrt.

Und dann gibt es noch die Kurve  mit Anlieger. Viel zu finden in Bikeparks oder auf künstlich angelegten Biketrails. Obwohl sie meist mit Geschwindigkeiten über 7km/h gefahren werden, gilt hier auch die 9 und 3 Uhr Fussstellung. Druck auf der Lenkerinnenseite ist meist nicht nötig und der Oberkörper geht mit dem Bike in die Kurve hinein.

MTB Trainingslager Giverola (Spanien)

Für mein zweites Trainingslager in diesem Jahr bin ich nach Giverola gefahren.
Eigentlich ist Giverola ein grosses Hotel bei Tossa de Mar. 4km ausserhalb des Ortes direkt an der Küste auf dem spanischen Festland. Ca. 80km vor Barcelona. Es ist mit dem Auto gut in 9,5 Stunden aus Basel zu erreichen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, mit dem Car über Nacht hierher zu fahren.  Wenn man sich auf die Reise etwas vorbereitet und einen guten Schlaf hat, kommt man auch einigermassen erholt an. So kann man am Freitagabend einsteigen und am Samstagmorgen nach dem Frühstück im Hotel-der Car kommt in der Regel zwischen 08:00 und 09:00 hier an-gleich auf dem Bike die nächsten Trails abrocken. Von denen gibt es hier „en Mass“ und das ist nicht übertrieben, das ist es, was mich hierher lockt. Und dann kommt noch der Schwierigkeitsgrad der Trails wegen dem rutschigen, ausgewaschenen und  sandigen Untergrund dazu. Die Vielfältigkeit der Trails ist mit nichts was ich kenne zu vergleichen. Eine Woche lang Trails rocken, praktisch nie zweimal den selben, alle kompakt aufeinander und gespickt mit Anlieger, Felsen, Rinnen, Gräben, Serpentinen, Sprüngen, bringen jeden Biker ein grosses Grinsen ins Gesicht, welches spät  in den Abend anhält. Sicher, ich finde in der Schweiz und auch anderswo schwierige und technisch anspruchsvolle Trails, aber nirgends in dieser Dichte, mit so guten Guides und dem Hotel mit einer Top Biker-Infrastruktur. Ja ich weiss, ich bin am schwärmen, aber wenn man dann auch noch an das Buffet im Hotel denkt, dann läuft einem gleich das Wasser im Mund zusammen. smilies

Giverola 2013      Es rockt!

Für mich ist Giverola das Bike-Mekka Europas. Hamma!  smilies

Graue Panther Weiterbildung

Magglingen Freitag 17. Mai
14:00 Uhr. Start des Mountainbike-Kurses Graue Panther

Gegenüber den Kursen die ich üblicherweise gebe, sind die Teilnehmer dieses Kurses alle ältere Personen und der Frauenanteil ist grösser als 50%. Sie sind alle Teilnehmer an einer 3 tägigen Weiterbildung der Grey Panther Vereinigung und bilden sich in allen möglichen Sportarten weiter, um sie dann an ihrem jeweiligen Wohnort als Leiter mit ihren Mitgliedern zusammen auszuüben.
Eine Art J&S Leiter für ältere Personen.
Mit meinem J&S Radsdport Expertenkollegen Marco Catillaz hatte ich 3 Stunden Zeit, mit ihnen einen Mountainbike Kurs durchzuführen. Ziel war es, ihnen Ideen zu geben, welche sie auch mit ihren Teilnehmern zu Hause durchführen können.
Man macht sich vor jedem Kurs so seine Gedanken, was für Übungen und Lektionen man mit seinen Teilnehmern so alles trainieren möchte. Hier habe ich mich zu Beginn noch ein wenig zurückgehalten, ich wollte die Teilnehmer nicht überfordern. Aber es stellte sich bereits beim Warmup heraus, dass sie in keiner Weise meinen normalerweise jüngeren Teilnehmern hinten nach standen. In Sachen Engagement und Motivation könnte sich manch jüngerer Teilnehmer sogar ein Stück abschneiden.

Das Programm

  1. Warm-Up
    Im grossen Kreis hintereinander fahren. Einhändig, freihändig, wenden auf engstem Raum, absteigen links und rechts, nach hinten absteigen usw.
  2. Danach Bikepolo. Erst ein angewöhnen mit verschiedenen Übungen mit dem Schläger und dem Ball, danach bilden von vier Mannschaften und los gings mit dem Spiel.
  3. Aufteilen in zwei Gruppen (schwächere und stärkere)
  4. Drei Posten: Kurven & Steuern, Bremsen, Gleichgewicht.
    Jeweils 20‘ pro Posten rotierend.
  5. Zum Schluss eine Übung im Gelände:
    An einer geeigneten Stelle am nahen Waldrand. Kurzer Parcours ca. 100m mit verschiedenen Kurven, steiler Abfahrt und kurzem aber anspruchsvollem Aufstieg.
    Die Teilnehmer während dem Sie den Parcours abfuhren, beobachten und beraten.

Der Kurs hat mir persönlich viel Spass gemacht und auch die vielen Fragen über Bikes, Radgrössen oder Dinge rund um den Radsport haben mir das grosse Interesse der Teilnehmer signalisiert.

Danke an alle Teilnehmer. Das hat Spass gemacht! :-D
Graue Panther

Kurventraining

Nun wollen wir all die Theorie der Kurventechnik auch üben, denn nur mit lesen und ein paar wenigen Übungen wird man kein perfekter Kurven-Meister.
Es benötigt schon einiges an speziellem Training und dies in regelmässigen Wiederholungen um wirklich schnell um die Kurve zu kommen. Das heisst, dass Training muss auch darauf ausgelegt und organisiert werden.

Viel ist dazu meist gar nicht nötig. Hier zwei coole Beispiele.

Eine frisch geschnittene Wiese ist ein ideales Trainingsgelände und es hat auch noch kein Bauer etwas dagegen gehabt. Wenn die Wiese auch noch ein wenig abfallend ist, macht das Training noch mehr Spass. Einen Slalom ausstecken und schon geht’s los. Unten angekommen hat man Zeit und kann sich bei der lockeren Fahrt zurück an den Start erholen.
Das andere Video zeigt ein Training auf einem flachen kiesigen Platz mit einem kurzen Parcours.

Bei beiden Varianten kann einzeln geübt werden. Zwei Fahrer hintereinander gibt schon etwas Dynamik. Beim Slalom kann ein zweiter möglichst identisch daneben ausgesteckt werden und schon steht das Parallelslalom-Rennen bereit.
Beim Parcours können zwei Fahrer an den gegenüberliegenden Ecken gleichzeitig starten. Das Ziel ist den anderen Fahrer einzuholen. Nicht vergessen, auch einmal die Richtung zu wechseln.

Bei diesen beiden Varianten ist auch sehr praktisch, dass ich als Trainer direkt daneben die Fahrer beobachten und korrigieren kann. Konstruktiv versteht sich! :wink:

Kurventechnik II

Was ist, nach dem Pedaldruck, ein weiterer wichtiger Knotenpunkt in der Kurventechnik?
Der Druck auf den Lenker an der Kurven innen Seite!
Gleichzeitig zum Pedaldruck auf der Aussenseite wird mit etwas Kraft auf den Lenker auf der Innenseite gedrückt. Dabei soll auch das Bike aktiv in die Kurve gedrückt werden.
Das Bike sollte mehr Schräglage als der Fahrer aufweisen, so dass die Stollen an der Reifenflanke sich gut in den Untergrund verkrallen können.Slalom_1

Der innere Arm sollte aber nicht voll durchgestreckt sein. Die Schulter wandert in die Kurve mithinein um das zu verhindern.
Der noch etwas gebeugte Arm bietet eine kleine Reserve, sollte die Kurve enger werden oder wir einfach zu schnell unterwegs sind. Dann wird auch diese Reserve mobilisiert und das Bike maximal in die Kurve gelegt.
So reicht es dann meist doch noch. :idea:

Bikepark Brislach

In Brislach wird, nach dem schlechten Wetter der vergangenen Wochen wieder gebaut. Am Samstag waren gleich zwei kleine Bagger, eine Vibrationsplatte und viele helfende Hände im Einsatz.
Es wurde viel Erde verschoben, aufgehäuft, angedrückt und geformt. Was so in einem Tag Einsatz, mit so vielen helfenden Personen zu bewerkstelligen ist, ist schon toll anzusehen!

Der kleine aber feine Bikepark entsteht in Brislach etwas ausserhalb des Dorfes, auf der Nebenstrasse in Richtung Laufen. Gebaut wird er vom Verein Bikepark-Brislach.
Bikepark Brislach

Es entsteht ein cooler Pumptrack mit vielen engen Kurven und daneben eine Dirtstrecke, mit schon richtig hohen Sprüngen. Alles wird nach den BFU Richtlinien gebaut, so dass auch ein ungeübter Fahrer die Strecke ohne grosse Gefahr fahren kann.

Ich habe am Samstagmorgen mitgearbeitet und hatte schon nach 3 Stunden ein paar Blasen an den Händen. Tut aber richtig gut, an so einen Projekt mitzuarbeiten und abends den müden Körper zu spüren. smilies

Kurventechnik

Kein Pedaldruck auf dem äusseren Pedal?
Es wird oft unterschätzt wie viel der richtige Einsatz der Füsse in der Kurve wirklich bringt.
Vor allem auf rutschigem Untergrund, in nach aussen abfallenden Kurven und vor allem wenn man richtig schnell unterwegs ist. Ouups da ging schon manch einem die Kurve zum Schluss aus, vor allem wenn sie zum Schluss enger wird.   ;)

Sicher, es gibt verschiedene Punkte die beachtet werden müssen. Aber eins nach dem anderen.
Ich würde ein Fahrtechniktraining vorschlagen, bei dem der Fussstellung in der Kurve spezielle Beachtung geschenkt wird. Aussenpedal ganz unten und mit Druck auf dem Pedal.
Ein einfacher Slalom mit Toren von 4m Abstand  genügt zum Anfang.
Das Ganze auf einer leicht abfallenden Strecke erleichtert das Lernen, da nicht auch noch pedaliert werden muss. Als Trainer gut beobachten und konstruktives Feedback geben.
Den Parcours nicht enger stecken sondern die Tore seitwärts versetzen, so dass die Kurven weiter werden. Ein paar Tore etwas enger stecken, damit der Slalom etwas unregelmässiger wird. Aber nicht zu unregelmässig, damit der Flow drin bleibt und es weiterhin Spass macht.
Wenn nun noch das Training auf einen anderen Untergrund verlegt wird, wäre es eine echte Musterlektion.

Und ein Parallelslalom-Rennen zum Abschluss würde richtig Dynamik hinein bringen.

 

BMC Cup Solothurn

BMC Racing Cup,  Kategorie Mega und Hard

Bei bestem Rennwetter fand gestern der 3. Lauf des BMC Racing Cups stand.
Um 12:30 fand der Start der Kategorie Mega statt und um 13:30 der Start der Kategorie Hard. Die besten Fahrer der Kat. Mega waren nach 34′ im Ziel. Bei den Hard Fahrer ging das Rennen mit einer Runde mehr knappe 43′.
Ich habe mir folgende Punkte vorgenommen zu beobachten.
Zum ersten in die Gesichter schauen um zu sehen ob es ihnen Spass macht dieses anspruchsvolle Rennen zu fahren. Und zu meiner Freude waren die meisten mit viel Spass unterwegs. Ausser in der Mega Kategorie, hier sah ich sogar ein paar weinende Gesichter auf den letzten Plätzen. Haben sie sich zu viel vorgenommen, waren sie von ihren Eltern richtig auf das Rennen vorbereitet worden, so dass sie auch eine Niederlage besser verarbeiten können?

Die beiden weiteren Punkte die ich noch beobachtet hatte, waren die Fussstellungen in den Kurven und der Einsatz der Bremsen.
Bei den Mega war sehr selten die richtige Fusstellung in den Kurven zu beobachten, was bei den Hard unter den ersten 20 der Kat. doch schon viele richtig machten. Diese waren auch schon  einiges schneller.
Das gleich Resultat bei der Kontrolle, wie die Bremse eingesetzt wird. Meistens blockiertes Hinterrad und die Vorderbremse zu wenig im Einsatz.
Da gibt es viele coole Übungen um das zu verbessen.

Swiss Bike Cup

Lactat Test nach FACT

Im Nachwuchsrennteam des MTB Südbaden überlässt man nichts dem Zufall.
Um die Trainings-Entwicklung zu kontrollieren wurden alle ambitionierten Nachwuchsrennfahrer des MTB Südbaden durch einen FACT Test (Feldmann und Clebec Test) getestet.
Die Resultate dienen nicht nur um den aktuellen Fitnessstand der Athleten fest zu stellen und mit älteren Resultaten zu vergleichen. Anhand der erruierten anaeroben Schwellen, konnte in der Besprechung, nach dem Test, jedem Teilnehmer eine individuelle Trainingsberatung angeboten werden. Lactat Test Denzlingen

Diese Tests führe ich mit allen Athleten, die eine auf sie zugeschnittene Trainingsberatung  möchten, durch.

Neues Racebike

Race-Bike für Goldwurstpower Nachwuchsfahrer
Fahrer 187cm bei 79.5kg
Das heisst, die Stabilität hat erste Priorität. Dabei soll das Bike aber trotzdem sehr leicht bleiben. Denn der junge Fahrer will am Berg an der Spitzengruppe dran bleiben.
Aufbau:
Carbon Rahmen by Peter Wyss.
Aufbau komplett XTR Schalt- und Bremskomponennten. DT Swiss Tricon Laufradsatz mit Steckachsen 9/10mm und einer stabilen DT 100mm Magnesium Federgabel.
Diese Gabel spricht sehr sensibel bei kleinen Unebenheiten an und schluckt richtig gut wenn es zur Sache geht.
Aufgezogen sind die zwar etwas schweren aber extrem stabilen und pannensicherren Maxxis Ikon 2.20 Pneus. Die bauen sehr hoch und können auch bei einem Fahrergewicht von fast 80kg mit knappen 1.6 Bar gefahren werden.
Abgerundet ist das Packet mit diversen POP (Parts of Passion) Teilen, die nicht nur auf der Waage etwas für’s Auge sind.