Es gibt Kurven die ganz spezifische Unterschiede aufweisen.
Man redet von der gedrückten oder von der gesteuerten Kurve.
Die gedrückte Kurve ist die ganz normale Kurve, welche mit einer Geschwindigkeit ab ca. 7 km/h gefahren wird. Gut zu vergleichen mit einer Kurve auf der Strasse mit dem Rennrad. Bei diesen ist die Technik wie in Kurventechnik 2 beschrieben zutreffend. Sie werden je schneller sie gefahren werden, mit mehr Druck auf dem Lenker und dem Pedal gefahren. Dazu kommt die Schräglage. Hier unterscheidet sich Strassenrad und MTB deutlich. Auf der Strasse geht der Körper mit dem Velo in die Kurve hinein. Ein kleines rutschen mit dem Gesäss auf dem Sattel in die Kurve hinein bringt noch mehr Sicherheit. Auf dem MTB ist es gerade umgekehrt. Der Oberkörper bleibt über dem Bike und das Bike wird aktiv in Schräglage, also in die Kurve gelegt.
Eine typisch gesteuerte Kurve ist die Serpentine (Nur im Gelände). Serpentinen werden selten über 7km/h gefahren, da sie meist zu eng und zu steil und oft verblockt oder mit Stufen versehen sind.
Bei diesen Kurven gilt nicht das äussere Pedal mit Druck ganz unten zu fahren und Druck auf der Lenkerinnenseite auszuüben. Bei dieser geringen Geschwindigkeit bringt das nicht viel. Vielmehr ist es hier wichtig, um den Lenker möglichst stark einschlagen zu können, dem Oberkörper eine möglichst grosse Bewegungsfreiheit zu bieten. Deshalb gilt hier, den Kurven inneren Fuss möglichst weit hinten zu halten, respektive den äusseren ganz vorne. Die 9 und 3 Uhr Stellung.
So gibt man dem Oberkörper Platz die Bewegung mitzugehen.
Steuern: um eine Serpentine fahren zu können, muss man auf einem flachen Platz mit vollem Lenkereinschlag einen Kreis auf beide Seiten fahren können. Voller Einschlag bedeutet, das Vorderrad fast rechtwinklig zum Bike einzuschlagen. Erst wenn diese Übung sitzend und stehend, in kleinem Gang eingeübt ist, kann man eine Serpentine sicher fahren.
Übung dazu: Auf einem Auto-Parkplatz mit markierten Feldern in einem solchen Feld erst einen Kreis auf beide Seiten üben, ohne das Feld zu verlassen oder die Markierungen zu überfahren. Anschliessend eine acht fahren. Dabei darauf achten, dass kontinuierlich vorwärts pedaliert wird. Sitzend beginnen, stehend ist es schwieriger. Das Feld noch kleiner machen.
Diese beiden Kurven sind die typischsten. Nun gilt es, je nach Kurve, die beiden Techniken miteinander zu mischen. Weniger Druck, dafür mehr Einschlag oder mehr Schräglage oder umgekehrt.
Und dann gibt es noch die Kurve mit Anlieger. Viel zu finden in Bikeparks oder auf künstlich angelegten Biketrails. Obwohl sie meist mit Geschwindigkeiten über 7km/h gefahren werden, gilt hier auch die 9 und 3 Uhr Fussstellung. Druck auf der Lenkerinnenseite ist meist nicht nötig und der Oberkörper geht mit dem Bike in die Kurve hinein.