Archiv für den Monat: Juni 2013

Bunny Hopp I

Der Bunny Hopp ist nicht nur der komplexeste Sprung sondern wohl auch eine der komplexesten Techniken überhaupt auf dem Bike. Das ist wohl auch der Grund warum ihn die wenigsten Biker auch wirklich beherrschen. Dabei ist er eine wirklich nützliche Technik, wenn es um den Spassfaktor auf dem Trail geht. Oft liegen Baumstämme oder grössere Wurzeln über den Trail oder grössere Absätze, Felsen versperren den Weg und wenn man den Bunny Hopp beherrscht, wird das Lächeln zu einem Grinsen im Gesicht.

Als Grundtechnik sollte der Fahrer als erstes das Vorderrad nur mit der Kraft der Arme vom Boden abheben können. Dies sollte so fleissig geübt werden, dass im rhythmischen Tackt von einer Sekunde das Rad vom Boden abgehoben werden kann.10cm genügen für den Anfang.
Wer das beherrscht, macht weiter mit dem Hinterrad. Dies sollte auch nur mit der Kraft der Füsse (Ziehen an den Pedalen) vom Boden abgehoben werden können. Auch dies im Tackt und regelmässig  von einer Sekunde.
Nun gilt es einmal diese Bewegungen gleichzeitig auszuführen und mit dem ganzen Bike im Tackt  abzuheben. Darauf achten, dass hinten und vorne die Räder gleichzeitig die gleiche Höhe erreichen.
Für den eigentlichen BunnyHopp müssen diese beiden Techniken hintereinander fliessend aneinander gereiht werden.
In dem Moment, wenn das Vorderrad den höchsten Punkt erreicht hat, beginnt man mit dem Abheben des Hinterrades.
Eigentlich gar nicht so schwierig. Siehe Video! smilies

Innere Zufriedenheit

Auf den Spuren des einstmaligen Jurabrevet war ich mit meinen Veloclubfreunden auf grosser Biketour. Früh morgens ging es gestern bei frischen Temperaturen und sehr guten Wettervoraussichten los, auf die vom VC Laufen zu seinen Glanzzeiten durchgeführte Tour.
Nach kurzer Zeit stellte sich eine harmonisch ruhige Stimmung in unsere kleine Gruppe ein. Keine Tempoverschärfung, alle fuhren in einem Tempo bei dem rege diskutiert werden konnte.
Vom jungen U17 Nationalkader Nachwuchsfahrer bis zum Ü50 Vorstandsmitglied wurde die Gruppe zwischendurch neu gemischt, so dass immer wieder ein neuer Gesprächspartner neben einem fuhr.
Ich hatte die Qualitäten einer solchen Tour mit dem Club schon fast vergessen. Nach dem langen Winter und einem nie dagewesenen Frühling, war dies die erste Tour mit dem Club seit langem. Auf dem Bike ist es praktisch jederzeit möglich nebeneinander zu fahren, oft sogar genügend Platz für drei. Und wenn man sich versteht, ein wenig Rücksicht nimmt und die Schönheit einer solchen Tour erkennt, dann stellt sich schon nach kurzer Zeit eine überwältigende innere Zufriedenheit ein. Das ist genau das, was mich einmal dazu bewogen hatte, in den Club einzutreten.
So cool, ohne Hektik und mit dieser Zufriedenheit nach Hause zu kommen macht richtig Freude. Das ist fast nicht mehr zu toppen.
So etwas ist auch einfach zu organisieren, Termin finden, Tour vorschlagen, einer weiss wo es lang geht und los geht’s.

Vielen Dank meine Freunde für die gestrige Tour, das war Hammer! smilies

BMC Cup Gränichen

BMC Racing Cup Nachwuchs U15

Bereits das 4. Rennen des BMC Racing Cup fand dieses Wochenende statt.
Ich hatte mir vorgenommen bei den Kategorien Mega und Hard zu beobachten, wie es mit der Voraus- und Übersicht im Rennen bei diesen jungen Athleten aussieht. Wie weit schauen sie im Stress des Rennens voraus und beobachten ihre Gegner. Oft muss die gewählte Linie schon vor der Kurve geändert werden, da in der Kurve ein Gegner stürzt oder anhalten muss, weil er nicht über genügend fahrtechnische Fertigkeiten verfügt, um die Kurve flüssig zu fahren. In diesen Kategorien sind die Unterschiede gut zu erkenne und interessanterweise sieht man bei denen die die Situation besser als die Konkurrenz lösen oft, dass sie meist aus den gleichen 4 Vereinen stammen. smilies
Fazit: die meisten Fahrer sehen im Rennen, wenn sie mit dem Puls am Anschlag fahren,  in den steilen bergab Passagen, oft nicht mehr weiter voraus als 2m.

In Gränichen gibt es viele enge Kurven und Stellen an denen es zu kleinen Stausituationen kommt. Einige dieser Stellen liegen in steilen bergab Passagen. Wenn da ein Fahrer aus dem Gleichgewicht kommt und kurz abstehen muss oder gar Stürzt, kommt es vor allem in der ersten Runde, wo die Fahrer noch eng aufeinander Fahren, oft zu stressigen Situationen.

Wie könnte man diese Situationen trainieren.
Voraussetzung dafür ist ein gut trainierter Gleichgewichts-Sinn und gute technische Fähigkeiten auf der Bremse.
Eine kurze Runde an einem abfallenden Gelände, noch besser wäre eine kurze Runde mit einem moderaten Aufstieg (nicht länger als 200m) und einer Abfahrt auf einem Singeltrail mit einer Wurzelpartie. (Das wäre der Idealfall)
Die Runde von den Athleten fahren lassen, darauf achten, dass sie zu Anfang den Aufstieg noch gemächlich fahren und der Puls unten bleibt. Die Abfahrt soll schnell im Pulk gefahren werden. In jeder Runde einen anderen Fahrer als ersten fahren lassen. Die Strecke mit Ästen schwieriger gestalten. Der Rucksack oder das eigene Bike kann auch zu Hilfe genommen werden.
Auftrag an die Fahrer: sie müssen sich die Reihenfolge der Fahrer nach der engen Passage aufzählen können.
Selber mitfahren und einen Sturz simulieren. Die Athleten dürfen dabei nicht absteigen, sie müssen die Situation umfahren.
In den nächsten Trainings langsam die Intensität steigern, dass heisst der Aufstieg wird schneller gefahren. Wer kann nun zudem noch eine Rechenaufgabe lösen oder eine Farbe auf einem Blatt Papier, welches man an geeigneter Stelle zeigt, erkennen. smilies

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Kurventechnik III

Es gibt Kurven die ganz spezifische Unterschiede aufweisen.
Man redet von der gedrückten oder von der gesteuerten Kurve.
Die gedrückte Kurve ist die ganz normale Kurve, welche mit einer Geschwindigkeit ab ca. 7 km/h gefahren wird. Gut zu vergleichen mit einer Kurve auf der Strasse mit dem Rennrad. Bei diesen ist die Technik wie in Kurventechnik 2 beschrieben zutreffend. Sie werden je schneller sie gefahren werden, mit mehr Druck auf dem Lenker und dem Pedal gefahren. Dazu kommt die Schräglage. Hier unterscheidet sich Strassenrad und MTB deutlich. Auf der Strasse geht der Körper mit dem Velo in die Kurve hinein. Ein kleines rutschen mit dem Gesäss auf dem Sattel in die Kurve hinein bringt noch mehr Sicherheit. Auf dem MTB ist es gerade umgekehrt. Der Oberkörper bleibt über dem Bike und das Bike wird aktiv in Schräglage, also in die Kurve gelegt.

Eine typisch gesteuerte Kurve ist die Serpentine (Nur im Gelände). Serpentinen werden selten über 7km/h gefahren, da sie meist zu eng und zu steil und oft verblockt oder mit Stufen versehen sind.
Bei diesen Kurven gilt nicht das äussere Pedal mit Druck ganz unten zu fahren und Druck auf der Lenkerinnenseite auszuüben. Bei dieser geringen Geschwindigkeit bringt das nicht viel. Vielmehr ist es hier wichtig, um den Lenker möglichst stark einschlagen zu können, dem Oberkörper eine möglichst grosse Bewegungsfreiheit zu bieten. Deshalb gilt hier, den Kurven inneren Fuss möglichst weit hinten zu halten, respektive den äusseren ganz vorne. Die 9 und 3 Uhr Stellung.
So gibt man dem Oberkörper Platz die Bewegung mitzugehen.
Steuern: um eine Serpentine fahren zu können, muss man auf einem flachen Platz mit vollem Lenkereinschlag einen Kreis auf beide Seiten fahren können. Voller Einschlag bedeutet, das Vorderrad fast rechtwinklig zum Bike einzuschlagen. Erst wenn diese Übung sitzend und stehend, in kleinem Gang eingeübt ist, kann man eine Serpentine sicher fahren.
Übung dazu: Auf einem Auto-Parkplatz mit markierten Feldern in einem solchen Feld erst einen Kreis auf beide Seiten üben, ohne das Feld zu verlassen oder die Markierungen zu überfahren. Anschliessend eine acht fahren. Dabei darauf achten, dass kontinuierlich vorwärts pedaliert wird. Sitzend beginnen, stehend ist es schwieriger. Das Feld noch kleiner machen.

Diese beiden Kurven sind die typischsten. Nun gilt es, je nach Kurve, die beiden Techniken miteinander zu mischen. Weniger Druck, dafür mehr Einschlag oder mehr Schräglage oder umgekehrt.

Und dann gibt es noch die Kurve  mit Anlieger. Viel zu finden in Bikeparks oder auf künstlich angelegten Biketrails. Obwohl sie meist mit Geschwindigkeiten über 7km/h gefahren werden, gilt hier auch die 9 und 3 Uhr Fussstellung. Druck auf der Lenkerinnenseite ist meist nicht nötig und der Oberkörper geht mit dem Bike in die Kurve hinein.

MTB Trainingslager Giverola (Spanien)

Für mein zweites Trainingslager in diesem Jahr bin ich nach Giverola gefahren.
Eigentlich ist Giverola ein grosses Hotel bei Tossa de Mar. 4km ausserhalb des Ortes direkt an der Küste auf dem spanischen Festland. Ca. 80km vor Barcelona. Es ist mit dem Auto gut in 9,5 Stunden aus Basel zu erreichen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, mit dem Car über Nacht hierher zu fahren.  Wenn man sich auf die Reise etwas vorbereitet und einen guten Schlaf hat, kommt man auch einigermassen erholt an. So kann man am Freitagabend einsteigen und am Samstagmorgen nach dem Frühstück im Hotel-der Car kommt in der Regel zwischen 08:00 und 09:00 hier an-gleich auf dem Bike die nächsten Trails abrocken. Von denen gibt es hier „en Mass“ und das ist nicht übertrieben, das ist es, was mich hierher lockt. Und dann kommt noch der Schwierigkeitsgrad der Trails wegen dem rutschigen, ausgewaschenen und  sandigen Untergrund dazu. Die Vielfältigkeit der Trails ist mit nichts was ich kenne zu vergleichen. Eine Woche lang Trails rocken, praktisch nie zweimal den selben, alle kompakt aufeinander und gespickt mit Anlieger, Felsen, Rinnen, Gräben, Serpentinen, Sprüngen, bringen jeden Biker ein grosses Grinsen ins Gesicht, welches spät  in den Abend anhält. Sicher, ich finde in der Schweiz und auch anderswo schwierige und technisch anspruchsvolle Trails, aber nirgends in dieser Dichte, mit so guten Guides und dem Hotel mit einer Top Biker-Infrastruktur. Ja ich weiss, ich bin am schwärmen, aber wenn man dann auch noch an das Buffet im Hotel denkt, dann läuft einem gleich das Wasser im Mund zusammen. smilies

Giverola 2013      Es rockt!

Für mich ist Giverola das Bike-Mekka Europas. Hamma!  smilies